In diesem Jahr hatte Frau Dr. Mechthild Hobl-Friedrich die Leitung des Literaturtages übernommen, ihr Thema : Rafik Schami

Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus geboren. 1971 kam er nach Deutschland, studierte Chemie und legte 1979 seine Promotion ab. Heute lebt er in Marnheim (Pfalz).

»Er erzählt wunderbare Märchen aus dem Orient, verarbeitet in seinen Texten das Leben als Migrant in Deutschland und setzt sich immer wieder wortstark für Demokratie und Menschenrechte ein: Rafik Schami, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart.«

                                                                            JNI, Süddeutsche Zeitung

Besser kann man Rafik Schami und seine Erzählungen nicht beschreiben. Er ist nicht nur ein Märchenerzähler, sondern auch ein Vermittler zwischen Okzident und Orient.

Als Einleitung las Frau Dr. Hobl-Friedrich kleine Texte aus seinen Büchern. Die Geschichten aus 1001 Nacht faszinierten Rafik Schami, er schreibt es in einer Erzählung auf. Mit 12 Jahren hört er mit seiner Mutter die Geschichten von Scheherazade im Rundfunk. In 2 Jahren, 28 Monaten und 27 Tagen werden diese im Rundfunk täglich übertragen. Scheherazade war seine erste Erzählerin und Inspiration für seine Werke.

 Frau Dr. Hobl-Friedrich erklärte Rafik Schami in 5 Schubladen.

 1. Die politische Schublade: Die bestimmenden Themen von Schamis Werk sind das Leben der Migranten in Deutschland, die Darstellung der arabischen Welt in der Vergangenheit, heute und in der Utopie, Politik und Gesellschaft sowie das Erzählen selbst. Schami gilt als ein begnadeter Erzähler. Immer setzt er sich für die Demokratie und die Freiheit ein. „Um der Demokratie und der Freiheit würdig zu sein, lohnt es sich den Mund auf zumachen.“

In der 2. Schublade beschreibt sie ihn als Wanderer zwischen den Welten. Er hat immer die Sicht auf zwei  Welten. Freiheit und Demokratie ist in der arabischen Welt nicht gegeben. Dennoch hat er immer noch Sehnsucht nach Damaskus. Er hat Damaskus im Herzen und Deutschland im Blick.

Die 3. Schublade beschreibt den Romancier. In  seinem  ersten Roman “Eine Handvoll Sterne“ erzählt er die Geschichte eines Bäckerjungen mit autobiografischem Hintergrund. Sein Lebensthema ist die Beschreibung der Lebensformen unterschiedlicher Menschen mit unterschiedlichen Glauben und Berufen. Sein wohl bekanntester Roman heißt „Das Geheimnis des Kalligraphen“

 In der 4. Schublade wird Rafik Schamik zum Märchenerzähler, man könnte ihn als den männlichen Scheherazade bezeichnen. Er schreibt viele Geschichten mit Anklang an den Märchen von 1001 Nacht.

Die 5. Schublade ist den Kinder und Jugendbüchern gewidmet, diese kleinen Erzählungen sind hervorragend zum Vorlesen geeignet. „Rafik Schamis Geschichten sind warme Sonnenflecken im grauen Alltag, die im Bauch kitzeln, den Verstand wach machen und ein Lächeln auf das Gesicht zaubern“

Rafik Schami schreibt mit ganz großer Erzählkraft, er klärt über andere Sitten und Mentalitäten auf.

Bevor dieser wunderbare Tag zu Ende ging, gab es noch eine Buchvorstellung mit neuen Büchern, die alle Land Frauen gerne mit nach Hause nahmen, steht Weihnachten doch vor der Tür. Bestimmt wird auch das eine oder andere Buch von Rafik Schami in diesem Jahr verschenkt, es lohnt sich.