20. Landfrauen -

 

Literaturtag

 

13.11. und 15.11.2017 in der Nordsee Akademie

 

 

Zum 200. Geburtstag von Theodor Storm

 

   

  20. Literaturtage des KreisLandFrauenverbandes Nordfriesland

 

Theodor Storm war vor 20 Jahren das Thema des 1. Literaturtages des KLFV-NF. Carin Palm, damalige Kreisvorsitzende, hat die Literaturtage 1997 ins Leben gerufen. Das Interesse an Literatur ist nach wie vor groß bei den nordfriesischen LandFrauen. Zum 20. Jubiläum stellte  Herr Oke Sibbersen abermals den Dichter Theodor Storm vor, anhand einer ausführlichen Biographie und seiner Novelle „Viola Tricolor“.

Hans Theodor Woldsen Storm wird als erstes Kind des Justizrats Johann Casimir Storm und seiner Frau, der Patriziertochter Lucie Woldsen, in Husum geboren. Im Herbst des Jahres 1821  tritt Storm in die Klippschule ein, von 1826 bis 1835 besucht er die Husumer Gelehrtenschule und anschließend für drei Semester das Katharineum in Lübeck. Sein Literaturlehrer, Emanuel Geibel,  beeindruckt ihn sehr. Geibel hält Literaturkreise mit jungen Schülern, das hat eine große Wirkung auf  Storm. Nach dem Abitur studiert er Jura in Kiel und Berlin. Hier beginnt seine Freundschaft mit Theodor und Tycho Mommsen, die drei Freunde verfassten ein Liederbuch mit lyrischen Texten.

1842, als 25 jähriger, macht er sein juristisches Examen und kehrt nach Husum zurück. Zunächst arbeitet er in der Kanzlei  seines Vaters. Später bezieht er ein Haus in der Neustadt mit eigener Praxis. Storm gründet in Husum einen Literaturkreis sowie einen gemischten Chor. Als Jurist macht er seinen Weg. Im Januar 1844 verloben sich Storm und dessen Cousine Constanze Esmarch aus Segeberg (1825–1865). Die Eltern sind zunächst nicht begeistert und legen dem jungen Paar  eine 2jährige  Bedenkzeit auf. In diesen Jahren findet ein reger Briefwechsel statt, aus dem hervorgeht, dass Storm eine Partnerin gewinnen will. Dieses ist zur damaligen Zeit noch sehr ungewöhnlich. Die Heirat findet 1846 statt. Aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor: Hans , Ernst, Karl, Lisbeth, Lucie , Elsabe  und Gertrud.

Die politischen Verhältnisse sind schwierig, Storm engagiert sich gegen die dänische Herrschaft. Auch nach dem Friedensschluss von 1850 zwischen Dänemark und Preußen nimmt Storm eine unversöhnliche Haltung gegenüber Dänemark ein. Deshalb wird ihm die Advokatur entzogen. Er geht als Volontär nach Potsdam und macht seine ersten Erfahrungen mit der preußischen Justiz. Hier entsteht sein berühmtes Gedicht: „Graue Stadt am Meer“. In Potsdam lernt er Fontane kennen, eine Freundschaft entsteht.

Von 1856 bis 1864 hält sich Theodor Storm im thüringischen Heiligenstadt auf, wo er zum Kreisrichter ernannt wird. 1864 wird Storm in Husum von der Bevölkerung der Stadt zum Landvogt berufen. Im März des Jahres geht er zurück nach Husum. Die Familie bezieht ein Haus in der Süderstraße, hier wird das 7. Kind Gertud geboren. Doch Constanze stirbt im Kindbett. Storm ist zutiefst bestürzt. Die Familie ermöglicht ihm eine Pause, er bereist Deutschland. Nach seiner Rückkehr heiratet er seine Jugendliebe Dorothea Jensen. Nun zieht die Familie in die Wasserreihe, dem heutigen Storm Museum. Aus der Ehe geht die Tochter Frederike hervor.

 In der Novelle “Viola Tricolor“  greift er die Zusammenführung der Familie auf. Dichtung und Wirklichkeit überschneiden sich.

 1880 zieht Storm nach Hademarschen, er widmet sich nun ausschließlich dem Schreiben. Hier entsteht sein Meisterwerk: „Der Schimmelreiter“. 1888 stirbt Storm in Hademarschen und wird in Husum beigesetzt. Storm gilt als einer der bedeutendsten deutschen Vertreter des „bürgerlichen“ bzw. „poetischen Realismus“, wobei neben seinen Gedichten besonders seine Novellen seinen Ruhm begründeten.

Gedichte dürfen an diesem Tag nicht fehlen, neben Werken von Storm beschäftigten sich die LandFrauen mit einem Gedicht von Eugen Gomringen, der den Begriff „Konkrete Poesie“ prägte. Deren Aufbau ist sehr einfach gestaltet, so dass mit nur vier Begriffen etwas Einfaches und Schönes entsteht. Den Teilnehmerinnen machte es sehr viel Spaß selber mit nur wenigen Worten kleine Gedichte zu verfassen.

Neue Bücher stellte Herr Sibbersen vor, die bestimmt auf den einen oder anderen Wunschzettel landen.

Alle LandFrauen haben  diesen Tag genossen, ein Urlaubstag für die Literatur. Zudem wird man in der Nordseeakademie sehr gut verpflegt, auch das tut den Frauen sehr gut. Aus Anlass des 20. Jubiläums  wurde am Nachmittag mit einem Glas Sekt angestoßen.

So war es wieder ein gelungener, sehr interessanter und vielfältiger Literaturtag. Alle Teilnehmerinnen freuen sich schon jetzt auf die Literaturtage im nächsten Jahr.

 

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