18. Landfrauen - Literaturtag

16.11. und 18.11.2015 in der Nordsee Akademie

„Sie hat Humor wie ein dicker Mann,

Grazie wie eine Frau, Herz, Verstand und Gefühl.

Sie ist etwas, was es noch niemals gegeben hat,

 eine deutsche Humoristin.“

Kurt Tucholsky

Irmgard Keun „Das kunstseidene Mädchen“

Das Interesse an Literatur ist nach wie vor groß bei den nordfriesischen Land Frauen. 74 LandFrauen nahmen an 2 unterschiedlichen Tagen an diesem Seminar teil.

Wieder einmal verstand es Oke Sibbersen, den lesebegeisterten LandFrauen Literatur zu vermitteln. In diesem Jahr stand  Irmgard Keun mit ihrem Roman: „Das kunstseidene Mädchen auf dem Programm“

„Sie hat Humor wie ein dicker Mann, Grazie wie eine Frau, Herz, Verstand und Gefühl. Sie ist etwas, was es noch niemals gegeben hat, eine deutsche Humoristin.“ So beschreibt sie Kurt Tucholsky.

Irmgard Keun wurde 1905 als Tochter des wohlhabenden Kaufmanns Ferdinand Keun und seiner Frau Elsa Charlotte in Berlin geboren. Im Jahre 1913 siedelte die Familie nach Köln über. Ihre Schulzeit setzte Irmgard Keun an einer Handelsschule fort und arbeitete vorübergehend als Stenotypistin. 1925 begann sie eine zweijährige Schauspielausbildung in Köln. Sie bekam anschließend Engagements am Hamburger Thalia-Theater und in Greifswald, doch der große Erfolg blieb aus.

1929 beendete Irmgard Keun ihre Schauspieltätigkeit. Angeregt von Alfred Döblin begann sie zu schreiben. 1931 erschien ihr erster Roman »Gilgi – eine von uns« und wurde ein großer Erfolg; 1932 folgte »Das kunstseidene Mädchen«, das die Autorin weltberühmt machte. Die Protagonistin des Buches zeigt viele Parallelen mit Irmgard Keun auf. Sie gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der "Neuen Sachlichkeit",  die sich in Klarheit, Durchschaubarkeit und Exaktheit ausdrückt.

Der Nachmittag stand zunächst im Zeichen des Poetry Slam. Via Internet zeigte Oke Sibbersen ein Video von Mona Harry, eine junge Frau aus Hamburg. Sie trägt auf ganz wundervolle Weise eine Liebeserklärung an den Norden vor.

Neue Bücher wurden vorgestellt, und zum Schluss  gab es einen Überraschungsgast: Andrea Paluch las aus ihrem Buch: „Wundervolles Dorfleben“. Sie las den LandFrauen köstliche Kostproben vor:  von den ersten Eindrücken, der Umbauphase, das Kennenlernen der Nachbarn bis hin zum Gülle Geruch im Dorf. Das Buch hat sie auch als Hommage an das Dorf  Großenwiehe geschrieben, denn sie hat gerne mit ihrer Familie dort gewohnt.

So war es wieder ein gelungener, sehr interessanter und vielfältiger Literaturtag. Alle Teilnehmerinnen freuen sich schon jetzt auf die Literaturtage im nächsten Jahr.

                                                                                                     (Magret Albrecht)