Landfrauen-Kunst-Tag 2019

 

 

 

Titel:

 

„Der Expressionismus.

Seminar mit Führung im Richard-Haizmann-Museum Niebüll durch die Ausstellung über Richard Haizmann.“

 

 Samstag, 7. September 2019

 

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmerinnen gab Frau Dr. Herle Forbrich eine Einführung in die Kunstrichtung Expressionismus. Der Expressionismus steht als Synonym für moderne Kunst. In der Expressionistischen Literatur spricht man von der neuen Art mit Wörtern zu spielen. „Die Brücke in Dresden“ war eine Künstlergruppe, die heute als wichtiger Vertreter des Expressionismus und als Wegbereiter der klassischen Moderne gilt. Sie wurde am 7. Juni 1905 in Dresden von den vier Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gegründet und im Mai 1913 in Berlin aufgelöst. Weitere Mitglieder waren Max Pechstein, Otto Mueller und Cuno Amiet, kurzzeitig auch Emil Nolde und Kees van Dongen. Als Vorläufer und Wegweiser ist auch van Gogh zu erwähnen.

Zitate unterschiedlicher Künstler wurden von den Teilnehmerinnen vorgelesen, dadurch wurde die individuelle Inspiration der Künstler deutlich.

Edvard Munch „Ich male nicht, was ich sehe-sondern was ich sah“

 

Auch ein kleiner Ausflug in die Farblehre/Theorie war interessant. Gerade im Expressionismus ist die Farbe ein typisches Merkmal. Durch ihre Gegensätzlichkeit steigern sich die Komplementärfarben gegenseitig. So entsteht eine große Leucht,- Farb und Lichtwirkung.

 

Als Vorbereitung auf den Ausstellungsbesuch im Haizmann Museum gab Frau Dr. Forbrich einen Einblick in die Biografie von Richard Haizmann.

Geboren wurde er 1895 in Villingen, als 3 Kind eines Werkführers. 1897 zog die Familie nach Rottweil, hier besuchte R.H. das königliche Gymnasium und meldete sich als Freiwilliger bei Ausbruch des 1. Weltkrieges. Bei der Schlacht an der Somme wurde er verwundet und geriet in französische Gefangenschaft. Während dieser Zeit pflegte er literarische und künstlerische Interessen. Es entstand eine Freundschaft mit dem Buchhändler Hanns Krenz und dem Kunstsammler Herbert von Garvens aus Hannover.1929 arbeitete er als Volontär in der Galerie von Garvens in Hannover. 1922 eröffnet er eine eigene Galerie in Hamburg: Graphisches Kabinett Georg Maulhard (benannt nach seinem Geldgeber) hier verritt er Künstler wie Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluff, Paul Klee und Marc Chagall u.a.

 

Verschieden Freundschaften entstehen in dieser Zeit, u.a. mit dem holländischen Sänger Menno Arnolli, durch diesen lernt er die Altistin Hella Schwarz kennen. 1924 heiraten  R.H. und Hella Schwarz. Haizmann beginnt als Autodidakt künstlerisch zu arbeiten, Max Sauerlandt erwirbt erste Arbeiten von ihm für sein Museum. Haizmann löst seine Galerie auf und ist Gasthörer an der Hamburger Landeskunstschule, er beschäftigt sich mit Lithografie und Keramik. Er stellt seine Werke in verschieden Museen aus. Von 1928 bis1931 erschafft er verschieden Skulpturen für Ausstellungen, u.a. auch für eine gemeinsame Ausstellung mit Edvard Munch. 1931 lernt er das Ehepaar Maria und Walter Barmberger kennen. Haizmanns Werke gelten nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten als entartet, er hat finanzielle Schwierigkeiten. 1934 wird das Skulpturenlager von R.H. in Hamburg von den Nationalsozialisten zerstört. In diesem Jahr zieht er mit seiner Frau nach Niebüll auf Einladung von Maria und Walter Bamberger. 1937 zeigt die Ausstellung „Entartete Kunst“ mehrere Plastiken Haizmanns. Es werden zahlreiche Arbeiten Haizmanns aus Museen und öffentlichen Sammlungen entfernt. Ab 1949 gibt es mehrere Ausstellungen in verschiedenen Städten: Hamburg, Bielefeld u.a. 1963 stirbt Richard Haizmann in Niebüll.

 

1980 erwirbt die Stadt Niebüll den Nachlass des Künstlers von seiner Witwe Hella Haizmann und gründet die Richard Haizmann Stiftung.1986 wird das Haizmann Museum im zuvor restaurierten Alten Rathaus in Niebüll feierlich eröffnet unter Anwesenheit von Halle Haizmann.

 

Nach der Mittagspause fuhren alle in Fahrgemeinschaft nach Niebüll ins Haizmann Museum, dort bekam die Gruppe eine Einführung von Frau Dr. Tuxhorn. Sie ging eingehend auf seine Gemälde und besonders auf seine Skulpturen ein. Haizmann verarbeitete verschiedene Materialien: Eisen, Bronze, Messing und Holz zu abstrakte Formen, überwiegend Tiere und Menschen. Anschließend konnten die Werke in Ruhe betrachtet werden.

 

Der Tag endete mit einer gemütlichen Kafferunde und anregenden Gesprächen zum Thema Haizmann und Expressionismus und auch mit der Frage: Was wird im nächsten Jahr angeboten?

 

 

 

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