2. LandFrauen-Kunst-Tag in der

 

NordseeAkademie, Leck am

 

15. September 2018

 

mit Dr. Herle Forbrich

 

 

 

„Skulpturen-Botschaften aus Stein

 

Das war das Thema des 2. Kunst Tages des KreisLand Frauenverbandes NF.

Bevor die Gruppe die Bildhauerin Maria CP Huls in Dagebüll besuchte, gab es am Vormittag eine Einführung zum Thema Skulpturen. Frau Dr. Herle Forbrich von der Nordseeakademie gab Einblicke in die Welt der Figuren, der Formen und der unterschiedlichen Materialen. Sie spannte einen Bogen von der Antike bis zur Neuzeit an Hand verschiedener Bildhauerinnen. War  es in der Antike noch die schöne Außenform des ganzen Leibes, die die Bildhauerei darstellte, so kann heute jedwedes Etwas eine Skulptur sein, bzw. als ästhetisches Phänomen genommen werden  und darum schön sein. So zitierte Frau Dr. Forbrich Günther Schulte(philosophischer Künstler aus Köln 1937-2017).

 

„Ein Gemälde betrachte ich, mit einer Skulptur muss ich reden“, dieses Zitat von Boudelaire zog sich wie ein roter Faden durch den Tag.

 

Erste Eindrücke von der Bildhauerei konnten die Teilnehmerinnen bei einem Besuch von Benjamin Focke erhalten. Der ausgebildete Bildhauer hat in der Nachbarschaft zur Nordseeakademie sein Atelier, in dem er Studenten ausbildet. Hier entstehen aus Holz, Gips und Stein die unterschiedlichsten Werke der Studenten. Eine Teilnehmerin der Gruppe gehört zu seinen Studenten, so war es ein besonderes Erlebnis auch Werke von ihr betrachten zu können.

 

Zurück in der Nordseeakademie wurde sich dem Thema Stein gewidmet. Die Unterschiede zwischen Marmor, Dolerit, Alabaster und Schiefer wurden in der Gruppe erörtert und verglichen.

 

Nach einem stärkenden Mittagessen machte sich die Gruppe in Fahrgemeinschaften auf nach Dagebüll zu Maria CP Huls.

Maria CP Huls, 1950 in Heteren in den Niederlanden geboren, lebt seit 2011 in Dagebüll in NF. In der alten Schule betreibt sie ihr Atelier. Nach ihrem Studium in Arnhem und Tätigkeit in Ottersberg hält sie sich einige Jahre in Frankreich, Italien und in den Niederlanden als selbständige Bildhauerin auf, bis  sie 2011 nach NF kommt. 2017 erhält sie den Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft, im Landesmuseen Schloss Gottorf in Schleswig

Sie empfängt die Gruppe sehr herzlich. Man spürt wie sie sich freut, ihre Werkstatt und ihr Atelier zu zeigen.

Sie zeigte ihr „Steinlager“, wo sich Marmor, Schiefer, Alabaster und Dolerit in den unterschiedlichen Größen befinden und die Teilnehmerinnen nun die Steine in Augenschein nehmen können.

In Ihrer Werkstatt erklärt sie die unterschiedlichen Werkzeuge: eine Steinsäge, unterschiedliche Fräsen und einen Flaschenzug um die großen Steinblöcke transportieren zu können. Anschaulich zeigt sie, wie sie zunächst einen Stein mit der Fräse bearbeitet und dann weiter behaut, bis die gewünschte Form entsteht. Anschließend werden die Werke poliert, dieser Arbeitsgang dauert nochmal mehrere Tage und Wochen.  Die Teilnehmerinnen haben viele Fragen, die Frau Huls geduldig beantwortet.

Im Atelier zeigt sie ihre Werke. Ihre Werke sind puristisch, klare, einfache geometrische Formen:  Kuben, Kugeln, Säulen. Ihre Schwarz-Weiß-Werke leben aus der Spannung von gegensätzlichen Farben und Steinen.

"Ich arbeite mit Steinen, weil es ein natürliches Material ist,“ so die Künstlerin. "Weil ich mich mit dem Stein sozusagen messen kann und weil der Stein mehrere Facetten hat. Das heißt, ich kann ihn polieren, ich kann ihn sägen, schleifen, ich kann ihn sprengen, eine Struktur geben, verschiedene Strukturen“.

 

Man kann sagen: Maria Huls lebt für und mit ihren Steinen. Das bringt sie mit einem Gedicht sehr gut zum Ausdruck:

 

Der Stein des Anstoßes

Ein Sandstein

Zum ersten Mal

Gehauen

In einem Schafstall

In der Eifel

Stein hauen

Bild hauen

An diesem Tag

Neun Stunden

Statt Müdigkeit

Energie

Liebe

Klarheit

Begeisterung

Ruf

Den Weg gehen

Bildhauerin werden

 

Bei einem gemütlichen Kaffeetrinken im Atelier beantwortete Frau Huls weitere Fragen zu ihrem Leben als Künstlerin. Sie gab nochmals zum Ausdruck, wie sehr sie sich über den Besuch gefreut hat, und die Gruppe zeigte deutlich, dass es ein ganz besonderes Erlebnis war, eine Künstlerin zu besuchen und einen Einblick in die Welt der Skulpturen zu bekommen.

  

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