Der KreisLandFrauen Verband Nordfriesland hatte zum 25. Literaturtag in die Nordseeakademie Leck eingeladen.

31  literaturbegeisterte Frauen sind dieser Einladung gefolgt und genossen den Tag, der zum letzten Mal von Frau Dr. Mechthild Hobel-Friedrich, geleitet wurde.

Das Thema in diesem Jubiläumsjahr war:

Karen Duves Roman „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ und die Dichterin Annette von Dorste-Hülshoff

Die in Hamburg 1961 geborene und mit vielen Auszeichnungen geehrte Schriftstellerin hat für ihren Roman „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ den Literaturpreis 2019 bekommen.

Hier setzt nun die Arbeit von Frau Dr. Hobl-Friedrich ein.                                               Sie informierte zeitgeschichtlich und politisch um die Jahre 1750 bis 1850.

In dieser Zeit waren die Frauenrechte auf hausfrauliche Fähigkeiten wie Sticken  und Gottesdienste  beschränkt. Keinerlei Rechte auf Bildung, Beruf und schon gar keine literarischen Ambitionen, wie sie unsere Protagonistin Annette von Dorste- Hülshoff pflegt.

Doch Fräulein Nette ist eine Nervensäge, 23 Jahre alt, heftig, störrisch und vorlaut, ist sie das schwarze Schaf, das nicht in die adlige Verwandtschaft passt. Wohlbehütet erzogen in der Abgeschlossenheit der westfälischen Adelswelt, begann sie früh zu schreiben, zunächst noch ganz im Sinne biedermeierlicher Familienkultur. Nur selten hatte Droste Gelegenheit, den engen Grenzen des Elternhauses zu entfliehen. Sticken sollte sie und zum Gottesdienst gehen. Aber Annette von Droste-Hülshoff wollte lieber lesen, diskutieren und vor allem schreiben. Ihre vornehme Familie hat sie ihr Leben lang dafür verspottet und ihre Schriften schlechtgemacht. Dabei war die Dichterin ihrer Zeit einfach nur voraus.

Frau Dr. Hobl-Friedrich verstand es die verwirrenden Familiengeschichte derer von Dorste-Hülshoff, von Harxhausen und von den von Metternich zu erläutern, brachte die Gedichte und Prosa von Annette von Dorste-Hülshoff mit den zeitgenössischen heute bekannten Dichtern Heinrich Heine, Hoffmann von Fallersleben Jakob Grimm in Verbindung.

Am Nachmittag hatten die LandFrauen in Gruppenarbeit Fragen zu verschiedenen Gedichten von Annette von Dorste-Hülshoff  zu erarbeiten.

Die KreisLandFrauenvorsitzende Magret Albrecht verabschiedete Frau Dr. Hobl- Friedrich ganz herzlich. Sie bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und wünschte ihr eine schöne Zeit.

Den Abschluss der Tages rundete die Buchvorstellung von Frau Wiebke Hübner aus der Buchhandlung Blattwerk ab.

Die Nordseeakademie Leck kann auf 100 Jahre

„Leben und Lernen unter einem Dach“

zurückblicken und feiert dieses Jubiläum in 2023.

25. LandFrauen Literaturtag KreisLandFrauen Verband Nordsfriesland

Karen Duve trifft Annette von Droste-Hülshoff

Karen Duves Roman

„Fräulein Nettes kurzer Sommer“

und die Dichterin Anette von Droste Hülshoff

Karen Duve, 1961 geboren, wuchs im Hamburger Stadtteil Lemsahl-Mellingstedt auf. Nach dem Abitur begann sie auf Wunsch ihrer Eltern eine Ausbildung zur Steuerinspektorin, die sie 1983 ohne Abschluss beendete. Sie arbeitete anschließend in verschiedenen Aushilfstätigkeiten und war 13 Jahre lang Taxifahrerin in Hamburg. Außerdem war sie als Korrektorin für eine Zeitschrift tätig. Seit1996 ist sie freie Schriftstellerin. Sie lebt seit 2009 in der Märkischen Schweiz in Brandenburg. Duve gehört dem wissenschaftlichen Beirat der humanistischen Giordano-Bruno-Stiftung an. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, 2019 den Düsseldorfer Literaturpreis für ihren Roman  „Fräulein Nettes kurzer Sommer“.

Auf 566 Seiten erzählt Duve die Geschichte der vielseitig begabten Frau Annette von Droste-Hülshoff . Annette von Droste-Hülshoff stammte aus einem der ältesten Adelsgeschlechter Westfalens  Sie wurde als zweites von vier Kindern von Clemens-August II. von Droste zu Hülshoff (1760–1826) und Therese von Haxthausen (1772–1853) am 12. Januar 1797auf der westfälischen Wasserburg Hülshoff  geboren. Eine reiche, literarische Zeit und eine Zeit der politischen Umbrüche und wirtschaftlicher Einschränkungen.

 Fräulein Nette ist eine Nervensäge, 23 Jahre alt, heftig, störrisch und vorlaut, ist sie das schwarze Schaf, das nicht in die adlige Verwandtschaft passt. Wohlbehütet erzogen in der Abgeschlossenheit der westfälischen Adelswelt, begann sie früh zu schreiben, zunächst noch ganz im Sinne biedermeierlicher Familienkultur. Nur selten hatte Droste Gelegenheit, den engen Grenzen des Elternhauses zu entfliehen. Sticken sollte sie und zum Gottesdienst gehen. Aber Annette von Droste-Hülshoff wollte lieber lesen, diskutieren und vor allem schreiben. Ihre vornehme Familie hat sie ihr Leben lang dafür verspottet und ihre Schriften schlechtgemacht. Dabei war die Dichterin ihrer Zeit einfach nur voraus

Einige Male besuchte sie Bökendorf im Paderborner Land, wo die Familie ihrer Mutter ihren Wohnsitz hatte. In dieser Zeit macht sie Bekanntschaft mit den Gebrüdern Grimm und Brentano. 1820 war der Bökerhof Schauplatz ihrer Beziehung zu dem Göttinger Jurastudenten Heinrich Straube. Das durch eine Intrige herbeigeführte Scheitern der Verbindung wurde für die 23-Jährige zu einem mit vielerlei Demütigung verbundenen traumatischen Erlebnis. Danach zieht sie sich zurück, bleibt unvermählt und schreibt mit großer dichterischer Kraft zahlreiche, großartige Gedichte.

„Nun muss ich sitzen so fein und klar gleich einem artigen Kinde, und darf nur heimlich lösen mein Haar, und lassen es flattern im Winde!“

(Am Turme)

Ausgewählte Gedichte der Dichterin stellt Frau Hobl-Friedrich an diesem Tag vor. In Gruppen wurden diese Texte erörtert. Ihr rebellischer Geist, ihre emanzipierte Denkweise aber auch die Liebe zur Natur spiegeln sich in ihren Gedichten wider.

Als Annette von Droste-Hülshoff 1848 Jahren starb, war ihr Werk so gut wie unbekannt. Ein berühmtes Briefzitat von ihr lautet: „Ich mag und will jetzt nicht berühmt werden, aber nach hundert Jahren möcht ich gelesen werden.“ 

Abgerundet wurde der Literaturtag mit der Büchervorstellung von Frau Wiebke Hübner von der Buchhandlung Blattwerk in Leck.

Die Nordseeakademie in Leck feiert in diesem Jahr das 100 Jubiläum.

„Leben und Lernen unter einem Dach“

Wir sind dankbar für die sehr gute Zusammenarbeit und das herzliche Willkommen.

Vereinsmanagement mit Inke Studt-Jürs.

Um mit DropBox, Digitalen Kalender, Doodle und weiteren Tools die Vorstandsarbeit zu optimieren, hatte der Kreis LandFrauen Verband Nordfriesland eingeladen.  Die LandFrauen lernten in diesem Praxisworkshop digitale Werkzeuge kennen und anzuwenden, um ihre Vereinsarbeit effizient zu gestalten. 

LandFrauen-Kunsttag 2023

Auch in diesem Jahr veranstaltete der KreisLandFrauenverband Nordfriesland e.V. in        Kooperation mit dem Kulturknotenpunkt Nordwest in der Nordseeakademie Leck, für interessierte Frauen aus den Ortsvereinen einen Kunsttag. Thema waren die Färöer, eine autonome dänische Inselgruppe im Nordatlantik, bestehend aus 18 vulkanische Felseninseln, die zur dänischen Krone gehören. Schwerpunkte waren die 54.000 Bewohner der Inseln, deren Lebensstil, die Lebensgrundlagen, wie 70.000 Schafe, die in freier Wildbahn leben, der Walfang, die Zivilisation und Infrastruktur im Einklang und dem ungeschützten Kreislauf der unbarmherzigen Naturgewalten zwischen dem Golfstrom und den existentiell bedrohenden Stürmen.

Passend zu diesen Vorgaben las die Autorin und Journalistin Anja Mazuhn aus ihrem Buch „Meine wilden Inseln“.  Eindrucksvoll und mitreißend schildert sie ihr Leben unter den Inselbewohnern, die die Fremde aus Deutschland, ohne der einheimischen Sprache mächtig, nach einer langen Beobachtungsphase in ihre Herzen geschlossen haben. Die ehemalige Klatschreporterin in High Heels steht jetzt in Gummistiefeln auf einem Archipel und schert Schafe per Hand. Sie spricht von ihrer zweiten Heimat, und trifft faszinierende Menschen, die zu neuen Freunden werden und erlebt färöische Gelassenheit.

Erst im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Bildende Kunst der Färöer.  Kunstgeschichtlich vergleichsweise jung, dennoch ist die Qualität bemerkenswert hoch.

Dazu passend bot sich der zweite Teil des Kunsttages im center for nordisk kunst auf dem Mikkelberg, in Hattstedt an. Früher eine Mühlenruine, die im Jahr 1967 von Henry und Stine Buhl mit der Vision erworben wurde, eine Einrichtung der dänischen Minderheit und Raum für eine große Sammlung dänischer Kunst sowie Kunstausstellungen dänischer Künstlerinnen und Künstler zu etablieren.

Aktuell aber konnten sich die Teilnehmerinnen von den eindrucksvollen Arbeiten der Färöer Künstler Heinesen, Jakupsson, Patturson, Nordoy, Grube, Olsen, Mortensen und Iversen in der Ausstellung: „Die Färöer – ein nordisches Drama“, überzeugen.  

Seit 1970 finden auf dem Mikkelberg regelmäßig große Ausstellungen mit dem Schwerpunkt dänischer bzw. nordischer Kunst statt.

Der nachhaltig eindrucksvolle Kunsttag endete mit Kaffee und Kuchen, bei dem die Teilnehmerinnen ihre Eindrücke noch einmal austauschen konnten.

 Text YvM                                                                                                               Fotos  YvM, Magret Albrecht

Zur  Delegierten Versammlung des KLF Verband NF  in Berger´s Landgasthof in Enge nahmen 80 Delegierte und 11 geladene Ehrengäste teil. Die Kreisvorsitzende  Magret Albrecht begrüßte die Anwesenden ganz herzlich mit einem Zitat von Goethe

“ Man sagt immer, die Lebenszeit sei zu kurz: Allein der Mensch kann vieles leisten, wenn er sie recht zu nutzen weiß“.

Das die LandFrauen, Zeit richtig zu nutzen wissen, bewies der Jahresrückblick 2022, der von Sünje Harmsen gehalten wurde.

13 Veranstaltungen waren vom KLF Verband angeboten und von dem LF Mitgliedern der 25 Ortsvereinen  gut besucht worden.

Auch in den Ortsvereinen hat sich in 2022 viel getan. In einigen Vereinen hat sich der Vorstand verändert. Die ausgeschiedenen Vorstandsdamen wurden von Susanne Lorenzen mit ganz lieben Worten und mit einem Präsent  verabschiedet.

Die frisch gewählte Präsidentin des LandesLandFrauen Verbandes S-H, Frau Claudia Jürgensen, ließ es sich nicht nehmen, die Grußworte zur Delegiertenversammlung zu halten. Ihre frische Art kam bei den LandFrauen super an. Über die „Schutzräumen für Frauen“ berichtete Frau Marissa Janikowski aus Bredstedt. Die Not der Frauen, die der häuslichen Gewalt entflohen sind, ist sehr groß. Es fehlen Sozialwohnungen und Frauenhäuser, damit die verzweifelten Frauen mit ihren Kindern zu Ruhe kommen und eine Therapie erhalten können.  Mit Spenden von ausrangierten Smartphones und Handys wäre den Frauen schon sehr geholfen. Auch Geldspenden für kleine Feiern und Geburtstagsgeschenke würden sehr helfen. Spenden bitte bei Frau Janikowski melden. Tel. 04671 8639982 oder per Mail schutzwohnungen-nf@bruecke.org . 

Die Regularien der Versammlung wurden abgehalten und die Wiederwahlen der stellvertretende Vorsitzende Nord und der Kassenwartin wurde offen und mit 100%  Zustimmung gewählt. Als Kassenprüferin wurde Sylta Jessen gewählt.

Der KreisLandFrauen Verband NF & das Klinikum Nordfrieslandleitende  hatten zu einer Informationsveranstaltung mit anschließender Podiumsdiskusion am 29. März eingeladen. Zu diesem Thema fanden sich ca. 180 interessierte Gäste in die Koogshalle der Reußenköge ein. Magret Albrecht, Vorsitzende des KreisLandFrauen Verband Nordfriesland begrüßte die Gäste ganz herzlich und stellte in ihrer Begrüßungsrede die Notwendigkeit auf Veränderungen im Gesundheitswesen fest. Dr. Jens Lassen, niedergelassener Hausarzt in Leck und Vorsitzender des Hausärzteverband Schleswig -Holstein, berichtete über den Mangel an Hausarztpraxen im Flächenland Schleswig - Holstein und die Auswirkungen des demografischen Wandels im Gesundheitswesen. Über die finaziellen Schwierigkeiten im Klinikum NF und den Fachkräftemangel in den drei Standorten Husum, Niebüll und Wyk auf Föhr informierte der Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland Stephan W. Unger. Den Stand der Hebammen im Klinikum Husum, die Schwierigkeiten ausgebildete Hebammen zu bekommen und die Überlastung des Personals brachte die leitende Hebamme der Klink Husum Frau Monika Steensen vor.

Wesentlich deutlicher machte die Pflegedirektorin Silke Bichel die Notlage des Pflegepersonals auf den Stationen. Immer mehr Patienten, weniger Fachkräfte und immer mehr Bürokratie erschweren die Arbeit der Pflegekräfte. Sie macht sich große Sorgen um die Gesundheitsversorgung in der Zukunft.

Der Abend wurde von Carsten Kock, Moderator von R.SH, geleitet und auch die  anschließende Diskusionsrunde wurde von ihm spritzig geführt.

Auf der Gesamtvorstandssitzung des KreisLandFrauen Verbandes NF hatten alle Vorsitzenden einen rege Austausch. Es ging in Gruppenarbeit um die Zukunft der Vereine, Mitgliederwerbung, Ehrenamtsarbeit und wie sollen die Strukturen in Zukunft aussehen.